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Virtueller Stadtrundgang durch HORNBURG

Sie können sich momentan nicht persönlich auf den Weg zu uns machen und sich unsere hübsche Fachwerkstadt ansehen, möchten sich aber im Vorfeld schon über unsere Sehenswürdigkeiten, die uns den Titel „Rothenburg des Nordens“ einbrachten, informieren, dann lassen Sie sich von unseren online Rundgang inspirieren.

Dieser Rundgang soll Sie als interessierten Fachwerkliebhaber und Entdecker in Wort und Bild durch unsere historische Altstadt führen. Der Rundgang beginnt am Rathaus im Zentrum der Stadt und endet an der katholischen St. Clemenskirche.

Rathaus

Das kleine barocke Rathaus ist ein Nachfolgebau des im 30-jährigen Krieg zerstörten Renaissance-Rathauses. Heute dient es als Außenstelle der Gemeindeverwaltung und beherbergt das Amt für Tourismus mit der Tourist-Information und der Bürgersprechstelle. Hinter dem Rathaus befindet sich der ehemalige 1545 erbaute Ratskeller mit schönem Fächerrosettenfries.





Stadtkirche: Beatae Mariae Virginis

Die evangelische Marienkirche im Stadtzentrum zählt zu den schönsten Kirchen im Braunschweiger Land. Der herzogliche Baumeister Paul Francke entwarf die Marienkirche. 1616 wurde sie als erster protestantischer Kirchenbau im Bereich der braunschweigischen Landeskirche eingeweiht. Sie ist eine dreischiffige Hallenkirche mit manieristischen Stilelementen. Die Ausstattung ist für eine protestantische Kirche ungewöhnlich prunkvoll. Altar und Kanzel gehören zu den bedeutendsten Schnitzwerken der Spätrenaissance. Der prächtige Orgelprospekt mit seinen fünf Engelsfiguren, die symbolisch ihre Instrumente spielen, ist einmalig in Deutschland. Der Raumklang der Kirche eignet sich für anspruchsvolle Kirchenkonzerte. Diese finden mehrmals im Jahr statt und ziehen viele auswärtige Besucher an.






Brauhäuser

In der ehemaligen Hopfenstadt hatten einige Bürger auch das Privileg erhalten, Bier zu brauen. Im Brauerwinkel steht eines der ehemaligen Brauhäuser, das „Alte Brauhaus“. Das Kellergeschoss mit seinem Kreuzgratgewölbe stammt aus dem 13. Jahrhundert. Im Obergeschoss sind die Hopfenfenster gut erhalten. 



Wasserstraße

Entlang der Wasserstraße, unter der jetzt die ehemals offene Mühlenilse fließt, die einst die Wassermühlen der Stadt antrieb, stehen zahlreiche prächtige Fachwerkhäuser aller Stilepochen. Eines der schönsten und größten ist das Neidhammelhaus, ein Renaissance-Fachwerkbau aus dem Jahre 1563 mit reichem Schnitzwerk und weiten Überkragungen. 1972 brannte der hintere Teil des Hauses ab. Die wertvolle Fassade blieb erhalten und diente 1996 zum Wiederaufbau.      

Schräg gegenüber steht das älteste Haus Hornburgs, Wasserstraße 7. Es ist ein gotisches Wohnhaus in Ständerbauweise aus dem Jahre 1508 und hat als einziges den großen Stadtbrand von 1512 überstanden. Das Storchenhaus, Wasserstraße 14, ist ein schöner Renaissance-Fachwerkbau aus dem Jahre 1561 und zeigt innerhalb des Fächerrosettenfrieses einen geschnitzten Storch. Die Wasserstraße endet am Ganterplatz, der von einem Ensemble schöner Fachwerkhäuser aus mehreren Stilepochen umgeben ist, und in dessen Mitte ein Ganter Wasser in den Brunnen speit. 




Dammstraße

In der Dammstraße gibt es eine Vielzahl sehenswerter Renaissance und Barockhäuser, u.a. der frühbarocke Hopfenspeicher mit seiner giebelständigen Schauseite und kunstvollem Netzfachwerk mit ursprünglich. Haus 20, 1569 erbautes Renaissance-Fachwerkhaus diente von 1761 bis 1810 als Schule der jüdischen Gemeinde. Hinter dem Haus stand bis 1924 eine barocke Synagoge, die heute im „Jüdisches Museum“ im Braunschweigischen Landesmuseum wiederaufgebaut ist.  Am Ende der Dammstraße steht das Dammtor.

Stadttor

Am Dammtor, eines von ehemaligen fünf Stadttore, erinnert das Stadtwappen von 1552 an die Verleihung der Marktrechte. 





Marktplatz

Hier steht die Mehrzahl der prächtigsten und größten Fachwerkhäuser der Stadt.

Marktstraße 14, erbaut 1609. Ehemaliges Handelshaus und Ratsapotheke. Gilt als schönstes Hornburger Fachwerkhaus. Schmuckmotive verschiedener Stilepochen: Laubstäbe im Wellenband, Diamantbänder (Spätrenaissance), Beschlagwerk auf den Holzdreiecken (Manierismus).

Markt 10, ältestes Haus am Markt, erbaut um 1530. Spätgotischer Bügelfries, die zweitälteste Schmuckform. An den Geschossecken sind Gratstichbalken sichtbar.

Markt 8, Renaissance-Wohnhaus, erbaut 1560. Stadtschreiberei von 1642 – 1755.

Marktstraße 1, barockes Wohnhaus mit schöner spätbarocker Tür. Erbaut 1750.

Marktstraße 4, ehemalige Amtsmühle. Barocker Nachfolgebau der schon 1641 von Merian gezeichneten Mühle.


Museumsensemble Heimatmuseum & Biedermeierhaus

Das Heimatmuseum am Montelabbateplatz, 1863-1966 Schule und seit 1972 Heimatmuseum, zeigt auf einer 700 m² großen Ausstellungsfläche die Stadt- und Burggeschichte, das Leben des in  Hornburg geborenen Papstes Clemens II. sowie den regionalen und überregionalen Fachwerkbau als auch traditionelle Handwerksstuben wie Drechslerei, Schusterstube, Sattlerei und Druckereihandwerk aus. Im Obergeschoss befindet sich das Stadtarchiv, dessen bedeutendstes Exponat das auf Pergament geschriebene Hornburger Bürgerbuch (1492 –1621) ist.

In der Museumsgalerie informieren wechselnde Ausstellungen über zeitgenössische Kunst, Kunsthandwerk und ländliche Lebensart.

Das Biedermeierhaus Hornburg, unterhalb der Hornburg im Burggraben gelegen, gewährt es dem Besucher durch seine Ausstattung und Einrichtung (Wohnstube, Küche, Waschküche, Nähstube, Schlafstube und die damals übliche Wurstekammer) einen Einblick in das Leben aus damaliger Zeit.


Hagenmühle

In der Hagenstraße steht die Hagenmühle, ehemalige Amtsmühle von 1604 mit letztem noch laufendem Wasserrad im Landkreis. Ihr Unterbau stammt aus dem Jahr 1552 und Fachwerkteil von 1604. Heute beherbergt sie eine moderne Ferienwohnung für unsere Feriengäste.





Papst Clemens Geburtshaus

Auf der Schloßbergstraße (Haus Nr. 26) stand das Geburtshaus Papst Clemens II.


Die Hornburg

Die Burg, 994 erstmals urkundlich erwähnt, sicherte als ehemalige Grenzburg im Bistum Halberstadt den Übergang durch das Große Bruch auf dem Horndamm ins Braunschweigische. 1113 wurde die Burg durch Kaiser Heinrich V. zerstört. Heinrich der Löwe eroberte die Hornburg dreimal in seinen Kämpfen gegen den Bischof von Halberstadt und zerstörte sie (1170, 1179, 1189). Die Hornburg war mehrmals Sammelpunkt von Truppen, so unter Barbarossa und Kaiser Heinrich VI. Die Bischöfe von Halberstadt ließen hier Münzen prägen und Urkunden siegeln.  

1432 wurde die Burg stark beschädigt und danach als Festung mit 7 Ecktürmen, hohem Bergfried und 3 Ringmauern ausgebaut. In diesem Zustand ist sie auf dem Merianstich von 1641 abgebildet. Im 30-jährigen Krieg wurde die Burg heftig umkämpft und im Jahr 1645 nach schwerstem Beschuss unter General Königsmarck völlig zerstört. 1921/22 baute Bodo Ebhardt den Palas und den Bergfried teilweise wieder auf. Die Burg ist heute in Privatbesitz und der Öffentlichkeit nicht zugänglich.


St. Clemens-Kirche

Außerhalb des Rundgangs, im Neubaugebiet „Auf dem Horne“, befindet sich die katholische Clemenskirche. Sie wurde 1977 in Erinnerung an den in Hornburg geborenen Papst Clemens II. erbaut und beherbergt ein blaues Mosaikkreuz, eine Nachbildung des Kreuzes der Clemenskirche in Rom. Ein besonders wertvolles Kunstwerk ist die Clemensstatue. Sie ist eine Nachbildung aus dem Bamberger Dom und ein Geschenk des Domkapitels der Erzdiözese Bamberg an Hornburg.